(4. Fassung / Deutscher Spitz / 2017)
01.01.2021 NUR INFO, keine zuchtrelevante Bedeutung mehr
Umfasst die Varietäten :
small Size / Kleine Größe/ Zwergspitz und Kleinspitz
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(18 cm - 29 cm)
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medium Size/ mittlere Größe
Mittelspitz
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(29 cm - 40 cm)
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big Size/ große Größe
Großspitz und Wolfsspitz
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(40 cm - 55 cm)
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Small Size = entspricht nach FCI-Standard Varietät Zwergspitz und Kleinspitz
Medium Size = entspricht nach FCI-Standard Varietät Mittelspitz
Big Size = entspricht nach FCI-Standard Großspitz und Wolfsspitz
Der Spitz gehört zu den sehr alten Hunderassen, er war in
Mitteleuropa weit verbreitet. Spitze sind also nicht, wie viele
andere Rassen, auf ein bestimmtes Merkmal oder einen
bestimmten Verwendungszweck hin, aus einer
überschaubaren Population herausgezüchtet worden, sondern
entstammen einer großen, weit gestreuten Population, aus dem
frühen Umfeld der Menschen, hatten aber auch eine größere
Verbreitung als ein sogenannter Landschlag. Ihre Merkmale
haben sich über einen sehr langen Zeitraum entwickelt. Ihr
äußeres Erscheinungsbild war lange Zeit absolut nebensächlich
dies erklärt die große Variationsbreite in Größe, Typ und Fellfarbe.
Diese Variationsbreite im Typ soll erhalten bleiben. Erhalten haben
sie sich den ursprünglichen und funktionalen Körperbau. Spitze
wurden traditionell als Begleit- und Wachhunde gehalten und zeigen
daher eine enge Bindung an ihre Menschen und Behausung,
sowie eine hohe Bereitschaft zu wachen und zu melden. Die
Zurückhaltung gegenüber Unbekanntem ist ihrer Wachhunde-
eigenschaft geschuldet.
Gesamtbild
Spitze fallen durch ihr dichtes Haarkleid auf. Sie haben Stehohre
und tragen die mittellange Rute auf dem Rücken geringelt.
Wesen
Die Gemeinsamkeit aller Spitze, gleich welcher Größe, ist das
wachsame Wesen, die Zurückhaltung gegenüber unbekannten
Personen sowie die enge Bindung an die Bezugsperson.
Der Deutsche Spitz ist stets aufmerksam, lebhaft und außergewöhn-
lich anhänglich gegenüber seinem Besitzer. Er ist sehr gelehrig und
leicht zu erziehen. Sein Misstrauen Fremden gegenüber und sein
geringer Jagdtrieb machen ihn zum idealen Familienhund. Er ist
weder ängstlich noch aggressiv. Wetterunempfindlichkeit,Robustheit
und Langlebigkeit sind seine hervorragendsten Eigenschaften.
Körperbau
Der Bau des Körpers ist neben dem Wesen das wichtigste
Rassekriterium! Es handelt sich um kompakt gebaute Hunde, das
Verhältnis von Höhe zu Körperlänge verhält sich etwa 1 : 1,1.
Spitze zeichnen sich durch einen eher leichten Körperbau aus, das
Fell kann über diese Tatsache leicht täuschen. Der Rumpf ist nur
mäßig aufgezogen. Der Rücken ist fest und kurz. Die Kruppe
nicht abfallend. Die Extremitäten sind fein und dem Körperverhältnis
entsprechend mittellang. Die Hinterhand ist mäßig bis steil gewinkelt.
Spitze dürfen keine Stellungsfehler zeigen. Die Pfoten sind passend
zu dem leichten Körperbau und erscheinen beim voll im Fell
stehenden Hund klein. Der sehr urtümliche Körperbau aller Spitze
befähigt sie zu raumgreifenden, federnden Gängen und einem hohen
Sprungvermögen. Die mittelange Rute wird üblicherweise
geringelt über dem Rücken getragen und führt im Fell der Kruppe zu
der sogenannten "Liegestelle" oder dem "Nest". Es ist unbedingt
notwendig, dass die Hunde ihre Rute aber auch herabhängend
tragen können!
Kopf
Der Kopf der Spitze ist im Verhältnis zum Körper eher groß.
Die Schädelbasis eher breit, nach vorne zum Fang hin läuft der
Spitzkopf schmaler zu. Der Stop ist ausgeprägt, rundliche Köpfe oder
eine vor gewölbte Stirn sind nicht gewünscht. Der Fang ist im
Verhältnis zum Schädel länger, die Lefzen sind fest anliegend,nicht
überhängend und ohne Falten. Die Backen sind nicht deutlich
ausgeprägt. Der Nasenspiegel der Spitze ist passend zum Kopf,
schwarze Pigmentierung wird gewünscht, bei braunen Hunden braun,
hell gefärbte Spitze dürfen Schneenasen aufweisen. Das eher kleine
Auge muss klar sein, es darf nicht hervorstehend sein, es sollen keine
Tränenspuren zu sehen sein. Die Farbe des Auges ist braun,
bernsteinfarbene und blaue Augen kommen vor. Die Stehohren sind
mittelgroß, es ist darauf zu achten, dass das Ohr nicht zu klein wird.
Der kräftige Hals ist leicht gewölbt und immer ohne Wamme.
Gebiss
Der Spitz soll ein Scherengebiss mit 42 Zähnen vorweisen.
Ein Zangengebiss, welches die natürliche Funktion des Gebisses
nicht beeinträchtigt, ist zulässig. Eine Zange beeinträchtigt die
Funktion dann nicht, wenn zwar die vorderen Zähne (Incisivi) als
Zange erscheinen, von der Seite gesehen aber die Prämolaren
aneinander vorbei, als Schere, schließen (siehe Fehler).
Fell
Spitze bestechen durch ihr prächtiges Fell, bei der Zucht und beim
Richten ist darauf zu achten, dass dieses nicht überbewertet wird.
Spitze weisen sowohl bei Rüden als auch bei Hündinnen einen
mähnenartigen Kragen auf, dieser entsteht durch in dieser Region
längeres Deckhaar. Rassetypisch ist die dichte Unterwolle, die das
seidige, mittellange Deckhaar abstehend macht. Wichtig ist es, die
typische Ursprünglichkeit und Pflegeleichtigkeit des Fells zu erhalten.
Das Fell darf weder zu lang noch zu dicht werden, es muss sich an
jeder Stelle bis auf die Haut scheiteln lassen und die Körperkonturen
des Hundes müssen deutlich erkennbar sein. Die typische, nicht
übermäßig große Fellmenge macht die Hunde nicht nur
unempfindlich gegenüber der Witterung, es verhilft dem eher leicht
gebauten und sportlichen Hund zu mehr Präsenz in seiner Funktion
als Wächter des Hofes und des Eigentums seines Besitzers.
Der Kopf, die Ohren und die Läufe sind kurz behaart, die Läufe auch
leicht befedert, die Hinterhand behost, die Rute ist lang befedert.
Farben
Grundsätzlich sind alle Farben beim Deutschen Spitz im VSNH e.V.
zugelassen.
Die Grundfarben: Weiß, Braun, Schwarz
Erlaubt in allen Varietäten:
- Schecken
- Bei Hunden mit o.g. Grundfarben sind Abzeichen zulässig
- Weitere Farben z. B.: orange, orange sable, brindle, graugewolkt
(Wolfsspitz), wildfarben (Großspitz)
Vorübergehende Zulassung:
- Hunde mit dem Dilute-Gen, sind von der Zucht nicht
ausgeschlossen, für sie gelten aber besondere Zuchtbestimmungen.
Diese werden ständig den
wissenschaftlichen
kynologischen Erkenntnissen angepasst.
Das Dilution-Gen verdünnt jede Fellfarbe. Es ist egal, ob das d-Allel
von einem cream-Hund oder von einem blauen Hund an die
Nachkommen vererbt wird. Der Effekt bleibt immer der gleiche.
Die eigentliche Fellfarbe wird verdünnt. Es ist nicht richtig, das
Dilution-Gen als Blau-Gen zu bezeichnen, da das gleiche
d-Gen, wenn es reinerbig als dd vorliegt, in einem anderen
Hund lilac oder cream bewirkt.
- Merle und Merle Kombinationen wie Blue Merle
sind nicht zugelassen.
Schwere Fehler:
Schwere Fehler führen zum Zuchtausschluss. Des Weiteren
gelten die Bestimmungen der Zuchtordnung des VSNH e.V.